Tee ist gesund – und schmeckt. Er kann nicht nur viele Beschwerden lindern, sondern auch das Leben verlängern, wie eine chinesische Studie zeigt.
Durchfall bei Kindern ist keine Seltenheit und in der Regel harmlos. Er kann aber auch gefährlich werden. Was Eltern tun können und wann Sie mit Ihrem Kind zum Arzt gehen sollten.
Kinder haben öfter mal Durchfall, denn ihr Verdauungssystem ist noch recht empfindlich. Ein falsches Nahrungsmittel genügt – oder zu viel davon – und schon geht’s los. Auch das Immunsystem von Kindern ist noch nicht komplett ausgereift. Viren und Bakterien haben daher leichtes Spiel.
In den meisten Fällen sind die Beschwerden harmlos und nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Doch Durchfall kann auch gefährlich werden, vor allem bei kleinen Kindern. Wichtig ist deshalb, dass die Eltern ihr Kind genau beobachten. Es sollte viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Auch fertige Elektrolytlösungen aus Ihrer Apotheke können hilfreich sein, damit kein Mineralstoffmangel entsteht.
Was kann bei Kindern Durchfall verursachen?
Eine häufige Ursache für Durchfall bei Kindern sind Magen-Darm-Infektionen. Sie werden durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst und gehen oft mit Symptomen wie Fieber oder Erbrechen einher.
Noroviren oder Rotaviren gehören beispielsweise zu den typischen Erregern von Durchfallerkrankungen bei Kindern. Sie sind sehr ansteckend und verbreiten sich durch Schmierinfektionen. Das bedeutet, man berührt einen Gegenstand, der mit Keimen verschmutzt ist. Über die Hand gelangen die Erreger dann in den Mund. Auch verunreinigte Lebensmittel können die Viren übertragen. Gegen Rotaviren können Babys mittlerweile eine gut verträgliche Impfung beim Kinderarzt erhalten.
Durchfall bei Kindern kann auch eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung sein, zum Beispiel einer Erkältung oder einer Mittelohrentzündung. Nach einer Behandlung mit einem Antibiotikum kann die Darmflora ebenfalls durcheinandergeraten. Neben falscher Ernährung, verdorbenen Lebensmitteln oder bestimmten Medikamenten können zudem psychische Faktoren wie Aufregung, Stress oder Angst Durchfall auslösen.
Leiden Kinder immer wieder unter starkem Durchfall, bei dem der Stuhl vielleicht auch noch übel riecht oder auffallend anders aussieht, kann auch eine ernsthafte Erkrankung oder Stoffwechselstörung dahinterstecken. Das ist jedoch eher selten der Fall.
Durchfall als Corona-Symptom?
Untersuchungen zeigen, dass bei an COVID-19 erkrankten Kindern neben Atemwegsbeschwerden oder einer Störung des Geschmacks- und Geruchssinns häufig auch andere, unspezifische Symptome auftreten. So beobachteten britische Wissenschaftler bei Kindern verstärkt Symptome wie Durchfall, Appetitlosigkeit oder Erbrechen. Hautausschlag und Kopfschmerzen gehörten ebenfalls zu den Beschwerden, die bei den Kindern im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion vermehrt auftraten.
Wie äußert sich Durchfall bei Kindern?
Bei Durchfall entleert sich der Darm deutlich häufiger als normal. Außerdem ist der Stuhl flüssiger als gewöhnlich und riecht mitunter unangenehm. Fachleute sprechen von Durchfall, wenn ein Baby zum Beispiel mehr als fünf dünne Stuhlgänge oder ein Kleinkind mehr als drei dünne Stühle pro Tag hat.
Bei Durchfall verliert der Körper sehr viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe wie Natrium oder Kalium. Das ist nicht nur für ältere Menschen ein Problem, sondern auch für Säuglinge und kleine Kinder, weil ihr Körper schnell austrocknet. Wenn das Kind dazu noch Fieber hat, sich erbricht und schlecht trinkt, kann die Situation sogar bedrohlich werden.
Typische Symptome einer drohenden Austrocknung sind:
- trockene Lippen, Zunge und Mundschleimhaut
- fahle und faltige Haut
- dunkler Urin
- Schläfrigkeit und Schlappheit
Fieber messen
Messen Sie bei Ihrem Kind die Körpertemperatur. Wenn Ihr Kind zusätzlich zum Durchfall noch Fieber hat und sich erbricht, liegt die Vermutung nahe, dass eine Infektion vorliegt.
Was hilft gegen Durchfall bei Kindern?
Damit das Verdauungssystem nicht weiter strapaziert wird, sollten Kinder vier bis sechs Stunden keine feste Nahrung zu sich nehmen. In der Regel haben sie dann ohnehin keinen Appetit. Stattdessen ist viel trinken angesagt – am besten in Form von Kamillen- oder Fencheltee. Auch stark verdünnter schwarzer Tee kann bei älteren Schulkindern verabreicht werden. Der Tee sollte lauwarm sein. Ein paar Schlückchen oder Löffel anfangs genügen. Außerdem können Sie jeder Tasse eine Prise Salz und ein bis zwei Teelöffel Traubenzucker zugeben, um den Mineralstoffverlust auszugleichen. Auch kleine Traubenzuckerbonbons spenden Energie. Gesalzene Brühen und kaliumreiche Obstsäfte können ebenfalls helfen.
Bei uns in Ihrer Apotheke erhalten Sie zudem fertige Elektrolytmischungen, die kurzfristig gegen den Mineralstoffmangel eingesetzt werden können. Sie sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Medizinische Hefe bindet krankmachende Keime und hilft, dass sich die Darmflora regeneriert. Auch ein spezieller Saft mit Pektin und Kamillenblüten oder Probiotika haben sich bewährt, um akuten Durchfall bei Kindern zu verkürzen. Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern. Bitte beachten Sie jedoch, dass Kinder unter zwei Jahren immer auch dem Kinderarzt vorgestellt werden sollten.
Säuglinge sollten auf jeden Fall weiter gestillt werden. Flaschenkinder erhalten idealerweise verdünnte Milch oder ebenfalls Tee. Achten Sie zudem darauf, Babys und Kleinkinder häufig zu wickeln und gut einzucremen, damit der Windelbereich nicht gereizt wird.
Das können Kinder essen
Wenn Ihr Kind wieder Appetit hat, können Sie ihm leicht verdauliche und stärkereiche Kost anbieten. Dazu gehören zum Beispiel:
- Zwieback
- Toast
- geriebener Apfel
- pürierte Banane
- Reis- oder Haferschleim
- Karotten- oder Kartoffelbrei
- Brühen mit Nudeln oder Reis
Fettige oder blähende Lebensmittel und Speisen sollten Sie zunächst vermeiden. Bessert sich der Zustand, kann Ihr Kind in der Regel rasch wieder normal und altersabhängig essen. Cola und Salzstangen sind dagegen ungeeignet, da sie zu viel Zucker beziehungsweise zu viel reines Speisesalz enthalten.
Wann zum Arzt?
Grundsätzlich gilt: Je jünger das Kind und je größer der Wasserverlust, umso gefährlicher ist der Durchfall. Wenn der Durchfall bei
- Säuglingen seit 6 Stunden,
- Kleinkindern seit 12 Stunden und
- Schulkindern seit 18 Stunden anhält,
sollten Sie einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufsuchen. Auch wenn
- Babys mehr als 4,
- Kleinkinder mehr als 6 und
- Schulkinder mehr als 8 bis 10 wässrige Stühle in 24 Stunden absetzen,
sollten sie ärztlich untersucht werden. Das gilt auch, wenn die Stuhlfarbe oder der Durchfall blutig ist, das Kind sehr hohes Fieber hat, es sich auffällig verhält (schlapp ist, viel schreit etc.), Durchfall und Erbrechen gleichzeitig auftreten oder es Ihnen partout nicht gelingt, Ihr Kind zum Trinken zu animieren, und sich vielleicht schon erste Anzeichen von Dehydrierung zeigen.
Auf Hygiene achten
Liegt der Durchfallerkrankung eine Infektion zugrunde, ist häufiges Händewaschen wichtig, vor allem nach dem Gang zur Toilette oder dem Wickeln. So lassen sich Ansteckungen vermeiden. Auch bei der Zubereitung von Mahlzeiten oder vor dem Essen ist Sauberkeit und Handhygiene wichtig – und zwar für die ganze Familie.
Stefan Schönborn,